Segment Netz

Segmentübersicht Netz

 

 

Einheit

 

2021/2022

 

2020/2021

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

392,0

 

380,9

 

2,9 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

45,3

 

37,2

 

21,8 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

115,4

 

103,6

 

11,4 %

Mitarbeiter:innen Durchschnitt

 

FTE

 

582

 

535

 

8,8 %

Stromnetzabgabe Endkund:innen

 

GWh

 

8.118

 

8.231

 

-1,4 %

Gasnetzabgabe Endkund:innen

 

GWh

 

19.592

 

19.379

 

1,1 %

Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen im Segment Netz

Neben den operativen Herausforderungen bei der Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespakets (EAG-Paket) sind auch beim Netzbetreiber die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage sowie des Megatrends der Dekarbonisierung spürbar. Dies zeigt sich beispielsweise in der Sparte Strom durch einen – neben den auf die Anreize aus dem EAG-Paket zurückzuführenden Aspekten – weiteren Anstieg der Nachfrage nach PV-Anlagen.

Die regulatorischen Rahmenbedingungen waren im Geschäftsjahr 2021/2022 aufgrund der noch bis Ende 2022 für Gas bzw. bis Ende 2023 für Strom laufenden Regulierungsperioden stabil. Gespräche zwischen E-Control Austria und Branchenvertretern über die Ausgestaltung der Regulierung in den Folgeperioden ab 2023 bzw. 2024 laufen. Im Bereich Gas fand im Berichtszeitraum eine umfassende Kostenprüfung seitens der Regulierungsbehörde statt, welche die Grundlagen für die Verteilernetzbetreiber-Benchmarks und den Kostenpfad festlegt. Erfreulicherweise wurde die Gassparte der Netz OÖ GmbH im vorläufigen Ermittlungsbericht als effizienter Benchmarkführer bestätigt. Für den Bereich Strom ist diese Kostenprüfung im Geschäftsjahr 2022/2023 vorgesehen.

Die Netznutzungsentgelte der Sparte Strom stiegen per 01.01.2022 zwischen 3,0 % und 7,9 %. Dieser Anstieg ist auf hohe Netzverlustkosten in Folge von steigenden Energiemarktpreisen sowie höhere vorgelagerte Netzkosten zurückzuführen.

Die Netznutzungsentgelte der Sparte Gas für Endverbraucher:innen der Netzebene 3 stiegen per 01.01.2022 um 5,5 %. Bei Endverbraucher:innen der Netzebene 2 gab es einen deutlichen Anstieg um 21,6 %. Der Grund für die Steigerung waren Aufrollungen bedingt durch Bescheidbeschwerden der Wirtschaftskammer Österreich und Bundesarbeitskammer zu den Regulierungsparametern der 3. Regulierungsperiode. Das noch offene Verfahren für das Jahr 2020 wurde im Berichtszeitraum analog zu den bisherigen Verfahren entschieden und wird voraussichtlich in künftigen Tarifen aufgerollt.

Geschäftsverlauf im Segment Netz

Im Segment Netz konnte im Berichtszeitraum ein Umsatz von EUR 392,0 Mio. erzielt werden. Gegenüber dem Umsatz des Vorjahres bedeutete dies eine moderate Steigerung um 2,9 %. Das EBIT des Segments Netz betrug im Geschäftsjahr 2021/2022 EUR 45,3 Mio. und lag damit um EUR 8,1 Mio. über dem operativen Ergebnis des Vorjahres von EUR 37,2 Mio..

Im EBIT des Segments Netz sind nunmehr auch die Aktivitäten des Bereichs „Metering Services“ enthalten, welcher im Zuge einer Organisationsänderung mit 01.10.2021 aus der Telekom GmbH in die Netz OÖ GmbH übertragen wurden.

Operativ wirkte sich im Berichtszeitraum die regulatorische Tariferhöhung in den Bereichen Strom und Gas positiv auf das EBIT aus, während höhere vorgelagerte Netzkosten und Netzverluste ergebnisreduzierend wirkten.

Strom- und Gasnetz als Rückgrat der oberösterreichischen Versorgungsinfrastruktur

Im Geschäftsjahr 2021/2022 konnte die Netz OÖ GmbH, der Strom- und Gasnetzbetreiber der Energie AG, ihre führende Position in der Branche mit dem Erreichen einer neuen Zertifizierung weiter ausbauen. Nach intensiven Vorbereitungen und einer knapp einmonatigen Prüfungsphase konnte das im Unternehmen eingeführte Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) gemäß ISO/IEC 27001:2013 erfolgreich zertifiziert werden. Parallel zu den Anforderungen der ISO/IEC 27001:2013 wurden alle Anforderungen des Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetzes (NISG) durch eine qualifizierte Stelle (QuaSte) mitgeprüft, wobei der NISG-Prüfbericht für Anfang des Geschäftsjahres 2022/2023 erwartet wird.

Stromnetzabgabe Endkund:innen

in GWh

Stromnetzabgabe Endkund:innen (Balkendiagramm)

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sank im Geschäftsjahr 2021/2022 die Stromnetzabgabe um insgesamt 1,4 % von 8.231 GWh auf 8.118 GWh. Der Mengenrückgang resultierte hauptsächlich aus dem Gewerbe- und Privatkundenbereich, welcher sich vor allem im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres rückläufig entwickelte. Auch die Mengen im Industriekundensegment sanken im Berichtszeitraum leicht. Per 30.09.2022 versorgte die Stromsparte des Segments Netz ca. 522.000 aktive Kundenanlagen (Vorjahr 517.000).

Netzbetrieblich herausfordernd war eine Folge mehrerer Orkantiefs im Februar 2022. Nicht nur die Einzelereignisse selbst, sondern auch die Anzahl der aufeinanderfolgenden Ereignisse in diesem Zeitraum stellte eine Belastung für die Einsatzteams dar. Das 110-kV-Hochspannungsnetz erwies sich in dieser Situation einmal mehr als starkes und sicheres Rückgrat der oberösterreichischen Stromversorgung.

Im Geschäftsjahr 2021/2022 war neben den Netzertüchtigungs- und -erweiterungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung und Sicherung einer stabilen Stromversorgung die konsequente Umsetzung des „Stromnetz-Masterplans Oberösterreich 2028“ ein Schwerpunkt der Netzaktivitäten. So konnten die Projekte „Stromversorgung Pramtal Süd“ und die Umspannwerke Hörsching, Ohlsdorf und Kronstorf West fertiggestellt werden bzw. ihren Betrieb aufnehmen. Für das Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ wurde eine UVP-Pflicht beschieden, die Arbeiten für die Umweltverträglichkeitserklärung wurden begonnen.

Die Verkabelung von Freileitungsabschnitten im Mittel- und Niederspannungsnetz wurde, soweit zweckmäßig, weiterbetrieben. Knapp 10 km Mittelspannungs-Freileitung wurden im Berichtszeitraum durch ein Erdkabel ersetzt.

Die sehr hohe Anzahl an Netzanschlussansuchen bei dezentralen Stromerzeugungsanlagen bzw. konkret bei Photovoltaik-Anlagen seit Beginn des Kalenderjahres 2022 war sehr herausfordernd. Die Anzahl der Anfragen hat sich im Vergleich zum Vorjahr vervielfacht. Die erforderlichen Netzkapazitäten konnten nicht überall zu 100 % bereitgestellt werden – diese müssen durch zusätzliche Netzbaumaßnahmen im Nieder- und Mittelspannungsnetz geschaffen werden. Die installierte Leistung aus Photovoltaik beträgt rund 589 MW (Vorjahr: 396 MW) bei rund 39.300 angeschlossenen Anlagen (Vorjahr: 30.100 Anlagen).

Gasnetzabgabe Endkund:innen

in GWh

Gasnetzabgabe Endkund:innen (Balkendiagramm)

Die transportierte Gasmenge für Endkund:innen im eigenen Netz stieg im Geschäftsjahr 2021/2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % auf 19.592 GWh (Vorjahr 19.379 GWh). Diese Entwicklung resultierte großteils aus höheren Abgabemengen an Industrie und Kraftwerke, die Mengen im Haushalts- und Gewerbebereich sind hingegen gesunken.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Kundenzahl rückläufig. Als Ursachen werden gesellschaftliche Trends, politische Vorgaben insbesondere für den Klimaschutz sowie Unsicherheiten über die ausreichende Verfügbarkeit von Gas angenommen.

Zum sicheren Betrieb des Gasleitungsnetzes wurden neben dem Standardnetzausbau umfangreichere Ertüchtigungen an der Reduzierstation RS 149 Bad Ischl vorgenommen. Drei Gashochdruckleitungen wurden auf einer Gesamtlänge von 36,9 km mittels intelligenter Molchung untersucht. Diverse Instandsetzungen an Hochdruckleitungen wurden im Berichtszeitraum durchgeführt.

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