KR Dr. Andreas Kolar (Mitglied des Vorstands), Generaldirektor KR Prof. Ing. DDr. Werner Steinecker MBA (Vorsitzender des Vorstands), Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA (Mitglied des Vorstands) (Foto)

Seit mittlerweile über einem Jahr beeinflusst das SARS-CoV-2-Virus neben unserem (Arbeits-)Alltag auch unsere Unternehmensentscheidungen sowie die Rahmenbedingungen, unter denen wir diese treffen, maßgeblich. Als Betreiber kritischer Infrastruktur wird uns eine besondere gesellschaftliche Verantwortung zuteil, um die zuverlässige, möglichst störungsfreie und dauerhafte Versorgung mit Energie, Wasser, Telekommunikation sowie die Abfallentsorgung auch in der derzeitigen Ausnahmesituation gewährleisten zu können. Innerbetrieblich wurden aus diesem Grund über das vorgeschriebene Maß hinausgehende Schutzmaßnahmen getroffen, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner zu jeder Zeit bestmöglich zu schützen. Unser etabliertes Krisenmanagement hat dafür gesorgt, dass die Wahrnehmung der Kernaufgaben des gesamten Konzerns seit Beginn der Gesundheitskrise im Frühjahr 2020 zu keinem Zeitpunkt gefährdet war.

Die Finanz- und Ertragslage des ersten Wirtschaftshalbjahres spiegelt die Krisenresilienz des Unternehmens wider. Unserem integrierten Geschäftsmodell sowie der breiten Kundendiversifikation ist es zu verdanken, dass die COVID-19-Pandemie im Berichtszeitraum lediglich punktuelle Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Energie AG Oberösterreich hatte. Verglichen mit dem Berichtszeitraum des Vorjahres wuchsen die Umsatzerlöse um beinahe 10 % auf über EUR 1,2 Mrd. an. Der Erlösanstieg beruht primär auf den Rohstoffpreisentwicklungen, die zu vermehrten Strom- und Gashandelsaktivitäten führten. Mit dem starken Anstieg von Strom-, Gas- sowie Wertstoffpreisen ist auch eine Erhöhung der Deckungsbeiträge und in weiterer Folge eine signifikante Verbesserung der operativen Ergebnisse in den Segmenten Energie und Entsorgung verbunden. Darüber hinaus gehen durch den Anstieg der transportierten Strommenge sowie Netztarifanpassungen Ergebnisverbesserungen im Segment Netz einher. Neben externen Faktoren – wie etwa der kalten Witterung – tragen insbesondere interne Maßnahmen, wie die Reduktion von Aufwandspositionen sowie erfreuliche Vertriebserfolge, positiv zum Halbjahresergebnis bei. Insgesamt beläuft sich das operative Ergebnis im ersten Geschäftsjahreshalbjahr auf EUR 118,5 Mio. Es liegt damit um 53,7 % über dem Vorjahreszeitraum. Dieses ausgezeichnete Halbjahresergebnis spiegelt nicht nur die operativen Leistungen, sondern ist auch Ausfluss der organisatorischen Umstrukturierungen der vergangenen Jahre. Auch wenn der Umfang und die Dauer der mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise noch nicht endgültig eingeschätzt werden können, lässt uns dies optimistisch in die Zukunft blicken.

Die Bestätigung der Rating-Einstufung „A (mit stabilem Ausblick)“ untermauert abermals die Widerstandsfähigkeit in wirtschaftlich unruhigen Zeiten und damit auch die Stabilität des Konzerns. Darüber hinaus würdigt die Rating-Agentur Standard & Poor’s den unternehmenspolitischen Kurs, im Konkreten das solide Finanzprofil und das konservative Finanzmanagement.

Die wirtschaftlichen Erfolge der letzten Jahre ermöglichen es der Energie AG Oberösterreich auch in den nächsten Jahren hohe und nachhaltige Investitionen zu tätigen – und damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende in unserem Land zu leisten. Mit der Verschärfung des EU-Klimaziels bis 2030 sowie dem zurzeit noch als Ministerratsbeschluss gefassten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket werden auf europäischer und nationaler Ebene die Rahmenbedingungen für eine CO2- und klimaneutrale Zukunft geschaffen. Die teils radikale und vor allem zeitnahe Transformation des Energiesystems, die durch die COVID-19-Pandemie weiter forciert wird, erfordert den massiven Ausbau des Stromnetzes auf allen Spannungsebenen sowie von erneuerbaren Erzeugungsanlagen in großem Ausmaß. Auch im abgelaufenen Geschäftshalbjahr wurde man den ökologischen Anforderungen durch den Ersatzneubau des Wasserkraftwerks in Dürnau sowie zahlreichen Photovoltaik-Ausbauprojekten, in Form von Contracting-Dienstleistungen, mehr als gerecht.

Der kontinentale Beinahe-Blackout im Jänner 2021 hat einerseits die immanente Gefahr eines länderübergreifenden Stromausfalls, andererseits auch die auf europäischer Ebene hervorragend funktionierenden Schutzmechanismen aufgezeigt. Nicht zuletzt durch den Ausbau der volatilen Stromerzeugung sowie des generell steigenden Bedarfs an elektrischer Energie wird sich die Bedeutung eines zeitnahen Stromnetzausbaus weiter erhöhen. Mit mehreren derzeit laufenden Erweiterungsprojekten trägt die Netz Oberösterreich GmbH als Tochter der Energie AG Oberösterreich Sorge dafür, dass auch zukünftig die hohe Versorgungssicherheit und –qualität gewährleistet wird.

Der steigende Impffortschritt, die zunehmende Zulassung von wirksamen Medikamenten sowie die derzeit sinkenden Fallzahlen stimmen uns aktuell vorsichtig positiv, schon bald zurück in den gewohnten Arbeitsalltag kehren zu können. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Energie AG Oberösterreich, die durch ihren professionellen und verantwortungsbewussten Umgang die aktuellen Herausforderungen vorbildlich gemeistert haben.

Linz, am 4. Juni 2021

Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich

Generaldirektor KR Prof. Ing. DDr. Werner Steinecker MBA, Vorsitzender des Vorstands (Unterschrift)

Generaldirektor
DDr. Werner Steinecker MBA
Vorsitzender des Vorstands
CEO

KR Dr. Andreas Kolar, Mitglied des Vorstands (Unterschrift)


Dr. Andreas Kolar

Mitglied des Vorstands
CFO

Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA, Mitglied des Vorstands (Unterschrift)


Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA

Mitglied des Vorstands
COO