Segment Netz

Die Netz OÖ GmbH ist der Strom- und Gasnetzbetreiber in Oberösterreich sowie für Teile von Salzburg, der Steiermark und Niederösterreich und stellt den Betrieb des Strom- und Gasnetzes sicher. Jährlich werden in dessen Aus- und Umbau sowie die Wartung mehr als EUR 100 Mio. investiert. Ziel dieser Investitionen ist es, für die mehr als 575.000 Strom- und Gaskunden eine zuverlässige und leistungsfähige Energieversorgung sicherzustellen. Die Netz OÖ GmbH versteht sich als wichtiger Teil der Daseinsvorsorge in ihrem Versorgungsgebiet.

Die Netz OÖ GmbH bekennt sich zum nachhaltigen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Unternehmen hat den Anspruch, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Dazu gehört auch, den versorgten Lebensraum aktiv zu gestalten und die Voraussetzungen für die notwendigen Maßnahmen der Energie- und Klimawende zu schaffen. Deshalb wurde im Geschäftsjahr 2020/2021 die Netz OÖ GmbH nach ONR 192500:2011 – Gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen (CSR) zertifiziert. Die CSR-Ziele sind eng mit dem QSU-Managementsystem der Netz OÖ GmbH verbunden. Wie im QSU wird auch im CSR mittels regelmäßiger interner sowie externer Audits die Einhaltung der Norm geprüft.

Die Netz OÖ GmbH veröffentlicht ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung auf ihrer Homepage: Nachhaltigkeitsberichterstattung Netz OÖ GmbH.

Der Umbau des Energiesystems in Richtung dezentrale Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen bei gleichzeitig verlässlicher und sicherer Versorgung der Kunden bedingt in den Jahren bis 2026 sehr hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur. In den kommenden fünf Jahren wird rund eine halbe Milliarde Euro investiert. Aufgrund der lokalen Beschaffung wird mehr als die Hälfte davon als zusätzliche Wertschöpfung in Oberösterreich generiert. Dies sichert rund 2.700 Arbeitsplätze.

Wesentliche Teilprojekte entsprechend dem „Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2028“ stehen dabei bereits kurz vor der Finalisierung (Stromversorgung Alm- und Kremstal) oder sind weit fortgeschritten (Stromversorgung Pramtal Süd). Zahlreiche weitere Vorhaben sind in Planung. Alle Projekte haben das Ziel, die Stromversorgung für Oberösterreich auch in Zukunft gewohnt sicher und zuverlässig zu ermöglichen.

Im Hinblick auf den zu erwartenden massiven Ausbau von dezentralen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen und von Elektromobilität wird in den nächsten Jahren auch das Nieder- und Mittelspannungsnetz zu erweitern sein. Die Netz OÖ GmbH plant neue Netzkapazitäten mindestens in dem Ausmaß auszuweiten, dass die in das Stromnetz integrierte Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energieträgern jährlich zumindest um 10 % ansteigen kann.

In das zur Sektorkopplung und -integration benötigte Gasnetz werden rund EUR 57,0 Mio. bis 2026 investiert. Investitionen in dieses Netz sind trotz des geplanten Ausstiegs aus fossilen Energieträgern notwendig, weil auch grüne, klimaneutrale Gase wie natürlich oder künstlich hergestelltes Biomethan oder Wasserstoff in diesen Netzen transportiert und verteilt werden können.

Neben dem Schwerpunkt der Maßnahmen betreffend Versorgungssicherheit und -qualität wird zukünftig der Verteilernetzbetreiber eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Erneuerbare-Energiegemeinschaften (Messung und Bereitstellung der Messwerte für die Verrechnung des Verbrauchs innerhalb der Gemeinschaft bzw. ihrer Mitglieder etc.) einnehmen.

Netzverluste

 

 

Einheit

 

2020/2021

 

2019/2020

 

2018/2019

Netzverluste Strom

 

GWh

 

238

 

203

 

209

Netzverluste Strom

 

%

 

2,8

 

2,6

 

2,5

Leitungsverluste Gasnetz

 

m3

 

31.367

 

26.533

 

26.606

Leitungsverluste Gasnetz in CO2

 

t

 

3.575

 

3.395

 

3.325

Netzverluste sind ein Indikator für die Effizienz von Energieversorgungsnetzen und damit für die Ressourcenschonung beim Energietransport. Der Einsatz verlustarmer, hoch effizienter Transformatoren bei der Netzerneuerung und die Verwendung energieeffizienter Steuerungs-, Regelungs- und Übertragungstechnik tragen zur Reduktion der Netzverluste bei.

Die Verluste im Stromnetz lagen im Geschäftsjahr 2020/2021 bei 2,8 % bzw. 238 GWh (Vorjahr: 2,6 %/203 GWh). Der GWh-Anstieg an Stromnetzverlusten im Geschäftsjahr 2020/2021 ist bedingt durch mehr abgegebene Energie als im Geschäftsjahr 2019/2020. Prozentual gesehen liegt der Wert innerhalb einer natürlichen Schwankungsbreite. Die Verluste im Gasnetz durch Ausblasen bei Reparatur- und Wartungsarbeiten betrugen im Geschäftsjahr 2020/2021 31.367 m3 (Vorjahr: 26.533 m3). Die Leitungsverluste im Gasnetz entsprechen 3.575 t CO2 (Vorjahr: 3.395 t CO2). Aufgrund der erforderlichen Projekte war diese Ausblasemenge trotz Optimierung nicht zu vermeiden.

Inanspruchnahme von Grund und Boden

Strom und Gas sind leitungsgebundene Energieträger. Die Versorgung mit Strom und Gas kann nur erfolgen, wenn die entsprechenden Leitungen und Anlagen für den Transport zu den Verbrauchern zur Verfügung stehen. Als netzbetreibendes Unternehmen wird für Kabel- und Freileitungen für das Stromnetz sowie Druckleitungen für das Gasnetz ein Nutzungsrecht auf den entsprechenden Grundflächen benötigt. In erster Linie ist das Unternehmen bestrebt, für die im öffentlichen Interesse stehende Energieversorgung über diese Leitungen so oft wie möglich öffentliches Gut in Anspruch zu nehmen. Im Regelfall ist das öffentliche Gut allerdings nicht im für Errichtung und Betrieb notwendigen Ausmaß verfügbar. Deshalb muss darüber hinaus auch Grundeigentum von Dritten genutzt werden. Hierzu ist ein Entgegenkommen der Grundstückseigentümer erforderlich.

Bereits im Rahmen der Planung nimmt das Unternehmen größtmögliche Rücksicht auf die Siedlungsstruktur und Nachbarn. Die Netz OÖ GmbH versucht stets, die Betroffenheit so gering wie möglich zu halten. Deshalb ist die Grundinanspruchnahme für die Errichtung der notwendigen Anlagen zwecks Zu- und Ableitung von Energie in der Regel im Konsens erreichbar. Abhängig ist das vor allem von der Spannungs- (Strom) bzw. der Druckebene (Gas). Je höher die Spannung und der Druck sind (was zu größeren Leitungen und breiteren Leitungstrassen führt), umso weniger sind im Nahbereich wohnende Personen bereit, eine individuell subjektive Beeinträchtigung zu akzeptieren. Erst wenn kein gemeinsamer Konsens erreicht werden kann, kann es zu einer zwangsweisen Einräumung einer Dienstbarkeit zur Grundinanspruchnahme kommen, um die im öffentlichen Interesse stehende Energieversorgung zu ermöglichen.

Zielsetzung, Maßnahmen und Handlungsfelder gesellschaftlicher Verantwortung

Die Netz OÖ GmbH hat für die Bereiche Gas und Strom eine ESG-Risikoanalyse erstellt. Diese Risikoanalyse betrachtet auf das Unternehmen bezogene Themen aus den Bereichen Soziales, Umwelt, Arbeit und Kunden. Bewertet wurden diese Themen hinsichtlich der entstehenden Chancen und Risiken für die Netz OÖ GmbH. Für alle wesentlichen CSR-Kernthemen der Netz OÖ GmbH wurden Erfolgsfaktoren entwickelt, durch die strategische Ziele sowie die Produkt- und Dienstleistungsqualität nachhaltig gesteigert und die Unternehmensziele erreicht werden sollen. Die neuen Anforderungen wurden in das Qualitätsmanagementsystem der Netz OÖ GmbH integriert und werden bei allen Kerntätigkeiten miteinbezogen. Die Effektivität des Qualitätsmanagementsystems wird jährlich durch interne und externe Audits geprüft.

Die Netz OÖ GmbH bekennt sich zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen des Mutterkonzerns Energie AG. Zur spezifischeren Darstellung der Netz OÖ GmbH wurden eigene Nachhaltigkeitsthemen erarbeitet. Auf Basis derer wurden die zu erhebenden nachhaltigen quantitativen und qualitativen Leistungsindikatoren in Form von Erfolgsfaktoren festgelegt. Eine positive Entwicklung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen der Netz OÖ GmbH steht im Fokus der unternehmerischen Tätigkeiten und wird jährlich mittels eigenen Erfolgsfaktoren überwacht. Folgende wesentliche Nachhaltigkeitsthemen wurden erarbeitet: Versorgungssicherheit und Qualität, verantwortungsvoller Umgang mit fremden Eigentumsrechten, Kundenorientierung und -zufriedenheit, innovative Dienstleistungen zur Unterstützung gesellschaftlicher Entwicklungen, Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz, Klimaschutz und Ressourcenschonung, Legal Compliance und Korruptionsprävention, verantwortungsvoller Arbeitgeber, regionale Verantwortung und Erhalt des Unternehmenswertes.

Die Netz OÖ GmbH hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Projekte umgesetzt, die dem Grundsatz der Nachhaltigkeit und des sozial verantwortlichen Handelns entsprechen, wie z. B. Speicherung von Sonnenstrom im Gasnetz, Schutz der Natur und Lebewesen (Vogelschutzprojekt: Umspannwerk wird naturnaher Lebensraum für die Tierwelt). Die gesamten Berichte dieser und der laufenden Projekte können auf der Homepage der Netz OÖ GmbH (www.netzooe.at/nachhaltigkeit) nachgelesen werden.

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