Versorgungs­sicherheit und -qualität

Die Planung und Realisierung von Projekten der Energie AG konzentriert sich darauf, die Versorgung mit sämtlichen Dienstleistungen und Services gerade auch in Krisenzeiten und trotz der derzeit schwer abschätzbaren Auswirkungen von neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen zuverlässig und unterbrechungsfrei sicherzustellen.

Der Ausbau und die Verstärkung der Netzinfrastruktur sowie die Erhöhung von Energie-Speicherkapazitäten (z.B. Pumpspeicher-Kraftwerke) sollen als Vorsorge dienen, um Bedarfsspitzen schnell und vollumfänglich abzufedern und das volatile Einspeisevolumen dezentraler Erzeugungsanlagen, die Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren, zu kompensieren.

Im Bereich Digitalisierung wird der Ausbau des Glasfasernetzes als Voraussetzung für eine flächendeckende Versorgung sämtlicher Regionen Oberösterreichs mit lichtschnellem Internet weiter vorangetrieben.

Als Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen, sicheren Versorgung mit Trinkwasser bzw. Klärung von Abwasser baut die Energie AG Partnerschaften aus, um die Trinkwasserversorgung von Regionen zu sichern, die insbesondere in Tschechien von Wasserknappheit betroffen sind, und bringt im Bereich Abwasserklärung technologisches Know-how zur Schaffung einer ausgereiften Infrastruktur ein (z.B. Leckage-Ortung).

Im Segment Entsorgung deckt die Energie AG die gesamte Wertschöpfungskette von der Sammlung über die Sortierung bis zur (Wieder-)Verwertung von Abfällen auf höchstem technischen Niveau ab und will ihre Attraktivität als Partner von Privaten, Gewerbe/Industrie und Kommunen zusätzlich durch Angebote steigern, die sich hinsichtlich höherer Flexibilität von und einfacherem Zugang zu Entsorgungsdienstleistungen noch gezielter am Bedarf der Kunden ausrichten.

Eine unbedingte Gewährleistung der Versorgungssicherheit, auch unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen (COVID-19-Pandemie), und die damit einhergehende Stärkung der Resilienz des Unternehmens ist eine der obersten Prioritäten des Energie AG-Konzerns. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurde eine Taskforce gegründet, die sich mit den laufenden Pandemie-Entwicklungen beschäftigt und Maßnahmen ableitet. Besondere Vorkehrungen zur Gewährleistung des Betriebes von kritischer Infrastruktur wurden getroffen, siehe auch Soziales Engagement während und nach COVID-19-Pandemie. Die Versorgungssicherheit ist die Grundlage für allgemeines wirtschaftliches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Lebensqualität. Mit ihren Dienstleistungen ist die Energie AG ein wesentlicher Treiber für die internationale Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich.

Das Anlagenmanagement („Asset Management“) der Netz OÖ GmbH zielt auf höchstmögliche Effizienz im Rahmen von Sicherheit, Qualität und Kosteneffizienz bei allen Aktivitäten ab. Der primäre Fokus für Versorgungssicherheits- und Qualitätsmaßnahmen liegt auf dem Mittel- und Niederspannungsnetz. Durch gezielte Verkabelungen bestehender Freileitungen und die Erhöhung des Netzautomatisierungsgrads in der Mittelspannungsebene wird die Netzqualität konsequent verbessert.

Für die Bewertung der Versorgungssicherheit und -qualität werden jährlich unter anderem Kennwerte wie Netzzuverlässigkeit, Netzstörungen und deren Ursachen (Unterbrechungsdauer >3 min) ermittelt und daraus Handlungsoptionen für Optimierungen in Netzerhaltung und -ausbau abgeleitet.

Die Netz OÖ GmbH betreibt ein Stromnetz mit einer Leitungslänge von insgesamt 33.185 km (Vorjahr: 32.873 km) und ein Gasnetz mit einer Leitungslänge von insgesamt 5.624 km (Vorjahr: 5.603 km). Diese modernen und zuverlässigen Netze gewährleisten die sichere Energieversorgung von mehr als 575.000 Netzkunden (Vorjahr: 560.000).

Leitungsnetze in km

 

 

2020/2021

 

2019/2020

 

2018/2019

Strom

 

33.185

 

32.873

 

32.648

Gas

 

5.624

 

5.603

 

5.585

Glasfaser

 

7.021

 

6.600

 

6.100

Die Versorgungszuverlässigkeit des Stromnetzes lag im Kalenderjahr 2020 – gemessen an der leistungsbezogenen Nichtverfügbarkeit (ASIDI – „Average System Interruption Duration Index“) – bei 50,82 min/a (2019: 31,62 min/a), wobei regional außergewöhnliche Ereignisse in der Statistik nicht berücksichtigt werden. Die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit (SAIDI – „System Average Interruption Duration Index“) lag bei 53,58 min/a (2019: 34,47 min/a). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr lässt sich durch mehrere Stürme im Februar 2020 begründen. Auch für das Kalenderjahr 2021 ist aufgrund einer auffälligen Gewitterhäufung in den Sommermonaten Juli und August ein etwa gleichbleibender Nichtverfügbarkeitswert zu erwarten. Die Verfügbarkeit des Gasnetzes lag im Kalenderjahr 2020 wie in den Vorjahren bei 99,99 %. Dies ist ein typischer Wert für die Verfügbarkeit von Gasnetzen und ändert sich jährlich nur marginal.

Versorgungszuverlässigkeit 1)

 

 

2020

 

2019

 

2018

SAIDI (min/a)

 

53,58

 

34,47

 

37,26

ASIDI (min/a)

 

50,82

 

31,62

 

38,02

1)

Bei diesen Kennzahlen handelt es sich um statistische Systemkennzahlen für den nationalen und internationalen Vergleich, welche keine Aussagen über die jeweils lokal vorherrschende Nichtverfügbarkeit zulassen.

Im Erzeugungsbereich erfolgt die Optimierung der technischen Verfügbarkeit durch einen ganzheitlichen Ansatz, beginnend bei der Planung und Auslegung von Kraftwerken bis zur systematischen Erarbeitung von Instandhaltungsstrategien als Teil der Due-Diligence-Maßnahmen. Die Überwachung und Umsetzung erfolgt mittels moderner, EDV-unterstützter Betriebsführungssysteme.

Neben den ökologischen Maßnahmen im Zuge der Anlagenplanung ist auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes ein wesentlicher Aspekt bei der Errichtung der Laufwasserkraftwerke der Energie AG. Die einzelnen Maßnahmen für den laufenden Betrieb sind in der behördlich genehmigten Betriebsordnung festgelegt.

Die Versorgungszuverlässigkeit der Kundenverbindungen im Glasfasernetz wird über die Auswertung der Entstörzeiten aus dem Troubleticketsystem ermittelt und betrug im Berichtszeitraum 99,99 % (Vorjahr 99,99 %). Die Entstörzeit bezeichnet dabei die Zeitspanne zwischen Eingang der Störungsmeldung und dem Störungsende. Das konzerneigene Glasfasernetz umfasste mit Ende des Berichtszeitraums 7.021 km (Vorjahr 6.600 km).

Versorgungszuverlässigkeit

 

 

2020/2021

 

2019/2020

 

2018/2019

Versorgungszuverlässigkeit Kundenverbindungen (in %)

 

99,99

 

99,99

 

99,96

Die Berechnungsformel für die Versorgungszuverlässigkeit: Verfügbarkeit = Beobachtungszeitraum minus (-) Summe der Entstörzeiten durch (/) Beobachtungszeitraum mal (x) 100 %.

Die Verfügbarkeit der Wasserversorgung im Segment Tschechien liegt konstant bei 99,9 % oder darüber. Die Netzqualität im Bereich Trinkwasser schwankt (überwiegend bedingt durch winterliche Bedingungen bzw. Frost) von Jahr zu Jahr zwischen 0,2 bis 0,3 Schadensfällen pro Kilometer und Jahr. Die Netzqualität im Bereich Abwasser liegt bei rund 0,1 Netzstörungen pro Kilometer und Jahr.

In Regionen, die von durch den Klimawandel bedingter Trockenheit und zunehmender Wasserknappheit betroffen sind, stellt die Energie AG über Beteiligungen die Versorgung mittels Trinkwasserlieferung durch Tankwagen und mit Zisternen sicher. Eine Maßnahme zur Verbesserung der Versorgungssicherheit ist der überregionale Zusammenschluss von Wasserversorgungssystemen. So kann Trinkwasser aus Gebieten mit Wasserüberschuss in Mangelgebiete gelangen. Die Vertragspartner der Energie AG-Beteiligungen werden auch bei Projekten zur Ressourcensicherung mit umfassendem wasserwirtschaftlichen Know-how unterstützt.

Um auch während der COVID-19-Pandemie die sichere und zuverlässige Abholung und Verwertung sämtlicher Abfälle zu gewährleisten, wurden im Geschäftsjahr 2020/2021 an den Standorten der Umwelt Service GmbH, insbesondere in Wels, die betrieblichen Abläufe regelmäßig angepasst.

Themenfilter

Ergebnisse für

    • Keine Filter ausgewählt
    • Keine Ergebnisse