Segment Holding & Services

Segmentübersicht Holding & Services

 

 

Einheit

 

2020/2021

 

2019/2020

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

274,7

 

259,9

 

5,7 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

28,1

 

14,4

 

95,1 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

48,3

 

55,0

 

-12,2 %

Mitarbeiter Durchschnitt

 

FTE

 

1.055

 

1.048

 

0,7 %

Länge Glasfasernetz

 

km

 

7.021

 

6.600

 

6,4 %

Geschäftsverlauf im Segment Holding & Services

Im Berichtszeitraum konnte im Segment Holding & Services ein Umsatz in Höhe von EUR 274,7 Mio. erwirtschaftet werden. Dies entspricht einem Anstieg von EUR 14,8 Mio. oder 5,7 %. Die positive Entwicklung war auf Umsatzsteigerungen im Geschäftsfeld Telekom sowie in allen Servicegesellschaften zurückzuführen.

Das operative Ergebnis stieg von EUR 14,4 Mio. im Geschäftsjahr 2019/2020 auf EUR 28,1 Mio. im Berichtszeitraum. Für diese Entwicklung waren hauptsächlich gestiegene Ergebnisanteile aus at equity-bewerteten Beteiligungen aufgrund einer Wertaufholung in Höhe von EUR 15,4 Mio. verantwortlich. Diese Wertaufholung wurde auf Basis künftig erwarteter Einzahlungsüberschüsse der Wels Strom GmbH in Folge des zusätzlichen Bezugs von Wärme aus einer Abfallverbrennungsanlage, der Hebung von Synergieeffekten durch die Übertragung der Betriebsführung im Bereich Wasserkraft und Stromnetz sowie Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen.

Darüber hinaus war das Ergebnis im Segment Holding & Services durch höhere EBIT-Beiträge des Geschäftsfelds Telekom und der Servicebereiche sowie gestiegene Aufwendungen im Umfeld der Holding beeinflusst. Im EBIT des Vorjahres waren neben Wertminderungen für Telekom-Anlagen höhere Immobilienverkäufe als im Berichtszeitraum enthalten.

Ungebremste Nachfrage nach Breitbandinternet

Auch wenn sich in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres die COVID-19-Situation entspannte und Homeoffice- bzw. Homeschooling-Aktivitäten in der Folge wieder vermehrt durch Präsenzformen abgelöst wurden, blieb die Nachfrage nach lichtschnellem Internet ungebremst hoch.

Die Situation in den vergangenen eineinhalb Jahren hat aufgezeigt, dass Videokonferenzen im beruflichen bzw. schulischen Alltag wertvolle Beiträge zum zeitsparenden und effizienten Arbeiten leisten können. Zudem steigt das Angebot an privaten Unterhaltungsangeboten und Streaminganbietern laufend. Eine schnelle und stabile Internetverbindung auf Basis der zukunftssicheren Glasfaser-Technologie wird somit für weite Teile der Bevölkerung immer wichtiger.

Länge Glasfasernetz

in km

Länge Glasfasernetz (Balkendiagramm)

In diesem Sinne wurde der Fiber-to-the-home-(FTTH)-Ausbau im Geschäftsjahr 2020/2021 wie geplant fortgeführt. Zum Ende des Berichtszeitraums hatten bereits mehr als 45.000 oberösterreichische Haushalte die Möglichkeit, an das Glasfasernetz der Energie AG anzuschließen. Die Länge des konzerneigenen Glasfasernetzes betrug per 30.09.2021 7.021 km (Vorjahr 6.600 km).

Neben der Glasfaser als Festnetztechnologie wird sich vor allem im Mobilbereich die LTE- bzw. 5G-Technologie nachhaltig etablieren. Aus diesem Grund beabsichtigt die Telekom GmbH durch die Anbindung von Mobilfunksender-Standorten an das eigene Glasfasernetz, auch in diesem Bereich Businesschancen zu nützen.

Ein weiteres Aufgabenfeld der Telekom GmbH stellte bislang die Einführung des Smart Metering zur Durchführung von Strom-Messdienstleistungen für die Netz OÖ GmbH dar. Da der Massen-Roll-Out für intelligente Messgeräte mittlerweile erfolgreich abgeschlossen wurde und die gesetzlichen Vorgaben zur Gänze erfüllt wurden, brachte die Telekom GmbH den Bereich Metering mit Beginn des Geschäftsjahres 2021/2022 in die Schwestergesellschaft Netz OÖ GmbH ein. Neben den damit verbundenen organisatorischen Arbeiten lag der Fokus in der Berichtsperiode auf dem Austausch der noch verbliebenen analogen Zähler sowie auf Projekten, die sich mit der Weiterentwicklung und Erweiterung des Smart-Meter-Systems beschäftigen.

Strategische Beteiligungen

Die at equity-einbezogenen Unternehmen Wels Strom GmbH und Salzburg AG sowie weitere Minderheitsbeteiligungen ergänzen das Geschäftsportfolio der Energie AG.

Die Wels Strom GmbH, eine 49 %-Beteiligung der Energie AG, ist das integrierte Stromversorgungsunternehmen der Stadt Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Wärmeaufbringung für das städtische Fernwärmenetz sowie Energiesysteme für Großkunden.

Der im Jahr 2017 begonnene und im Jahr 2020 abgeschlossene Ersatz-Neubau des Wasserkraftwerkes Traunleiten hat sich produktionsseitig planmäßig in die Aufbringungssystematik der Wels Strom GmbH eingefügt. Das Investitionsvolumen betrug EUR 48,0 Mio.. Das Wasserkraftwerk Traunleiten ermöglicht eine Vollabdeckung des Haushaltsstrombedarfs für den Großraum Wels mit reinem Ökostrom aus Wasserkraft. Die Leistung wurde auf 19 MW verdoppelt und die Jahresproduktion beträgt künftig 91 GWh.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2020 bis 31.12.2020) verringerte sich der Stromabsatz an Kunden auf 692 GWh (2019: 723 GWh) und wurde zu 17 % durch Eigenproduktion, großteils aus Wasserkraft, gedeckt. Rund 18 % des Stromabsatzes wurden außerhalb des Netzgebietes der Wels Strom GmbH verzeichnet.

Im Rahmen eines im Jahr 2020 gestarteten Strategieprojektes erfolgt durch die Eigentümer der Wels Strom GmbH – eww ag und Energie AG – gemeinsam mit dem Tochterunternehmen eine Neuaufstellung der Wärme- und Energieversorgung im Raum Wels. Ziele sind die Hebung von Synergiepotenzialen und die Steigerung der Servicequalität durch Schaffung eines einzigen Ansprechpartners für die Welser Versorgungsnetze für Strom, Fernwärme, Gas, Wasser und Abwasser. Die operativen Umsetzungsschritte dieser umfassenden Zukunftsinitiative wurden im Berichtszeitraum gestartet und werden bis Ende 2022 andauern.

Die Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation (Salzburg AG) bekannte sich im Sommer 2020 zu einer Vorwärts- und Wachstumsstrategie und verordnete sich damit eine strategische und organisatorische Neuaufstellung. Die Transformation vom reinen Energieversorger und Infrastrukturdienstleister in den Sparten Strom, Erdgas, Fernwärme, Wasser, Mobilität und Telekommunikation zum digitalen Technologieunternehmen soll dadurch untermauert werden. Die Energie AG ist mit 26,13 % an der Gesellschaft beteiligt.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2020 bis 31.12.2020) wurde vor allem in die Wachstumsfelder Photovoltaik und E-Mobilität massiv investiert. Ziel im Photovoltaikbereich ist, in den nächsten sieben Jahren zu den fünf größten Anbietern von Sonnenenergie in Österreich zu gehören. Erste Schritte wurden mit der Beteiligung an einem Startup-Unternehmen, das sich mit der IT-Sicherheit bei der Betriebsführung von Photovoltaikanlagen beschäftigt, gesetzt. Im Bereich E-Mobilität wurde die Marke von 100 Ladelösungen für Privat- und Gewerbekunden überschritten.

Jährlich werden rund EUR 25 Mio. in den Ausbau des Breitbandinternets investiert, wodurch die Voraussetzungen für neue digitale Services geschaffen werden. Im Rahmen des Corporate-Venture-Programms investiert die Salzburg AG darüber hinaus in Beteiligungen an vielversprechenden Start-ups, beispielsweise im Bereich smarte Abholstationen zur Paketzustellung.

Der Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2020 war COVID-19-bedingt von Absatzrückgängen bei Strom und Gas sowie einer rückläufigen Netzabgabe bei Strom, Gas, Fernwärme und Wasser geprägt. Auch der Verkehrsbereich wurde von der Pandemie schwer getroffen, die Fahrgastzahlen sanken um durchschnittlich 30 %. Der Strom- bzw. Gasabsatz an Kunden lag mit 3.304 GWh bzw. 1.606 GWh um 4,8 % bzw. 6,7 % unter dem Niveau des Vorjahres. Der Absatz an Fernwärme lag mit 759 GWh um 2,4 % unter dem Vorjahreswert. Vertriebserfolge konnten wie in den vergangenen Geschäftsjahren bei Kabelfernsehen und Internet verzeichnet werden. Die Zahl an Internet-Kundenanlagen überstieg die Marke von 107.000 Anschlüssen.

Insgesamt investierte die Salzburg AG im Berichtszeitraum EUR 132,8 Mio., wobei der Schwerpunkt auf der Sparte Netz lag.

Shared Services

Die vier konzernübergreifenden Servicegesellschaften

  • Energie AG Oberösterreich Business Services GmbH (Business Services GmbH),
  • Energie AG Oberösterreich Customer Services GmbH (Customer Services GmbH),
  • Energie AG Oberösterreich Personalmanagement GmbH (Personalmanagement GmbH) sowie
  • Energie AG Oberösterreich Tech Services GmbH (Tech Services GmbH)

sind im Segment Holding & Services gebündelt.

Gemeinsam ist allen kaufmännischen und technischen Servicegesellschaften eine Leistungserbringung für den gesamten Konzern gemäß genau definierter Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Orientierungsgrundlage für die Services sind dabei die Konditionen des externen Marktes für die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen.

In der Business Services GmbH sind Dienstleistungen für den Energie AG-Konzern in den Bereichen Einkauf und Logistik, Immobilienmanagement, Informationstechnologie, Rechnungswesen sowie die Versicherungs- und Rechtsdienstleistungen gebündelt. Arbeitsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2020/2021 waren Vorarbeiten zur Einführung des „Digitalen Fahrtenbuchs“, die Realisierung zahlreicher Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit und die Durchführung eines Vorprojektes zur S/4HANA-Transformation. Das laufende Projekt zur Anpassung der SAP-Systemarchitektur im Bereich Abrechnung und Kundenservices wurde fortgeführt. Im Geschäftsjahr 2020/2021 erfolgte dabei die Produktivsetzung der Sparte Gas. Darüber hinaus begann im Berichtszeitraum die Umsetzungsphase für den Zubau zur Konzernzentrale in Linz in Form eines Bürogebäudes in energieeffizienter Bauweise. Zudem wurden erste Maßnahmen im Zuge des Neubaus eines Büro- und Werkstättengebäudes in Gmunden gesetzt.

In der Customer Services GmbH sind die Kundenservice-Dienstleistungen des Konzerns sowie das Datenschutzbackoffice, die Abrechnung, das Wechselmanagement, das Forderungsmanagement und die Zahlungsabwicklung mit den Kunden gebündelt. Im Geschäftsjahr 2020/2021 wurden von den Mitarbeitern die Dienstleistungen für über 1,5 Mio. Kundenverträge erbracht.

Neben der zuverlässigen Erbringung aller Dienstleistungen während der andauernden COVID-19-Pandemie war das Geschäftsjahr 2020/2021 von vielen Projekten geprägt. Im Berichtszeitraum standen beispielsweise die Themen „Sperren/Entsperren von personenbezogenen Daten“ sowie „Etablierung der Marktprozesse im Zuge des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaketes“ im Fokus. Auch in das Projekt zur Anpassung der SAP-Systemarchitektur im Bereich Abrechnung und Kundenservices war die Customer Services GmbH weiterhin maßgeblich involviert.

Im Fokus der Personalmanagement GmbH stehen neben der durch den Bereich „HR Strategie und Steuerung“ wahrzunehmenden personalstrategischen und personalpolitischen Steuerungsfunktion für den Konzern sämtliche Agenden rund um die Personal- und Führungskräfteentwicklung, die Personalbetreuung, die Personalverrechnung und die Lehrlingsausbildung. Neben den COVID-19-bedingten Herausforderungen lag der Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2020/2021 auf Employer-Branding-Aktivitäten und hier insbesondere auf der Bewerbung eines Traineeprogrammes für HTL-Absolventen sowie der Entwicklung von Kampagnen für Kraftfahrer und Facharbeiter. Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen eines erneuten Durchlaufs des Power-Talente-Programms Nachwuchskräfte mit individuellen Entwicklungsmaßnahmen gefördert. Eine konzernweite Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde im Berichtszeitraum ebenso umgesetzt wie eine Betriebsvereinbarung für eine länger zusammenhängende Freizeitphase (Sabbatical). Die Verlängerung des Zertifikats Audit „berufundfamilie“ um weitere drei Jahre und die damit verbundenen Maßnahmen zu Vereinbarkeitsthemen bildeten einen weiteren Schwerpunkt in der Human-Resources-Arbeit.

Als zentraler Know-how-Träger für alle technischen Dienstleistungen in der Energie AG ist die Tech Services GmbH der kompetente Ansprechpartner von der Planung über die Umsetzung bis zur Instandhaltung. In erster Linie wurden diese Leistungen im Geschäftsjahr 2020/2021 für Schwesterunternehmen im Konzern erbracht. Gerade im Bereich hoch spezialisierter Dienstleistungen und zur Auslastungsglättung konnten auch Aufträge externer Kunden gewonnen werden. Neben erneuten Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie, wie besonderen Schutzmaßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Montagepersonal für die kritische Infrastruktur und dem Abwickeln von Baustellen unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen, mussten auch zunehmende Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Komponenten gemeistert werden. Trotz dieser erschwerenden Bedingungen konnte auch heuer wieder ein beachtliches Auftragsvolumen abgearbeitet werden.

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