Segmentübersicht Holding & Services

 

 

Einheit

 

2017/2018

 

2016/2017

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

242,1

 

218,2

 

11,0 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

5,7

 

13,3

 

-57,1 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

66,7

 

58,7

 

13,6 %

Mitarbeiter Durchschnitt

 

FTE

 

1.011

 

993

 

1,8 %

Länge Glasfasernetz

 

km

 

5.550

 

5.100

 

8,8 %

Geschäftsverlauf im Segment Holding & Services

Die Umsatzerlöse im Segment Holding & Services stiegen im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 11,0 % auf EUR 242,1 Mio. Diese Entwicklung ist vor allem auf höhere Umsätze im Anlagenbau sowie im Geschäftsfeld Telekom zurückzuführen.

Rückläufig entwickelte sich hingegen das operative Ergebnis des Segments, welches sich mit einer Verringerung von EUR 13,3 Mio. im Vorjahr auf EUR 5,7 Mio. im Berichtszeitraum mehr als halbierte. Die Ursache dafür liegt hauptsächlich im Rückgang der Ergebnisanteile aus at equity bewerteten Beteiligungen von EUR 20,6 Mio. im Vorjahr auf EUR 12,9 Mio. im Geschäftsjahr 2017/2018. Die Ergebnisse der Servicegesellschaften und des Geschäftsfelds Telekom blieben weitgehend stabil.

Glasfaserausbau als Voraussetzung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich

Länge Glasfasernetz

in km

Länge Glasfasernetz (Balkendiagramm)

Forciert durch das gute konjunkturelle Umfeld und die damit zusammenhängende wachsende Digitalisierung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, stieg auch im Geschäftsjahr 2017/2018 die Nachfrage nach lichtschnellem Breitbandinternet weiter an.

Mit dem Ausbau des konzerneigenen Glasfasernetzes, welches mit Ende des Berichtszeitraums rund 5.550 km umfasste, ist die Energie AG in der Lage, eine Reihe von zukunftsweisenden Dienstleistungen im Geschäftsfeld Telekommunikation anzubieten.

Im Zuge des Fiber-To-The-Home(FTTH)-Ausbaus wurden bisher Siedlungsgebiete in 147 Gemeinden erschlossen, in denen Privatkunden auf das Produktportfolio „powerSPEEDprivat“ (Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbps Download sowie ein TV-Produkt und Telefonie) zugreifen können. Im Berichtszeitraum erhöhte sich die Dynamik des FTTH-Ausbaus, wie schon in den Vorjahren, weiter. Besonders erfreulich waren auch die Zuschläge von beträchtlichen Mitteln der Förderprogramme im Rahmen von „Breitband Austria 2020“ (Access 2. Call sowie Backhaul 2. Call und 3. Call). Zusätzlich vorangetrieben wurde das Wachstum durch Anschlussförderungen seitens des Landes Oberösterreich und des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) und Pflichtschulen.

Darüber hinaus erbringt die Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH (Telekom GmbH) Strom-Messdienstleistungen für die Netz OÖ. Nach der Neufestlegung des Roll-Out-Zeitplans für intelligente Messgeräte (IME-VO-Novelle 2017) erreichte die Energie AG mit Ende des Geschäftsjahres 2017/2018 eine Anzahl von ca. 536.000 installierten AMIS-Zählern. Dies entspricht einem Ausrollungsgrad von 82 %.

Strategische Beteiligungen

Die at equity einbezogenen Unternehmen Wels Strom GmbH und Salzburg AG sowie weitere Minderheitsbeteiligungen ergänzen das Geschäftsportfolio der Energie AG.

Die Wels Strom GmbH, eine 49 %-Beteiligung der Energie AG, ist das integrierte Stromversorgungsunternehmen der Stadt Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Wärmeaufbringung für das städtische Fernwärmenetz sowie Energiesysteme für Großkunden.

Im Vorjahr wurde mit dem Neubau des 1901 errichteten Wasserkraftwerkes Traunleiten begonnen, welches schon bisher bis zu zwei Drittel der Stromproduktion aus Wasserkraft abdeckte. Bis Ende 2019 wird mit einem Investitionsvolumen von EUR 48,0 Mio. eine neue Anlage errichtet. Die Leistung wird dadurch auf 18 MW verdoppelt, die Jahresproduktion beträgt künftig 90 GWh.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2017 bis 31.12.2017) lag der Stromabsatz an Kunden mit 675 GWh leicht über dem Niveau des Vorjahres (2016: 653 GWh) und wurde zu 13,0 % durch Eigenproduktion, großteils aus Wasserkraft, gedeckt. Mehr als 40 % des Stromabsatzes erfolgte außerhalb des Netzgebietes der Wels Strom GmbH.

Die Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation (Salzburg AG) ist als regionales Infrastrukturunternehmen in den Sparten Strom, Erdgas, Fernwärme, Wasser, Mobilität und Telekommunikation tätig. Die Energie AG ist mit 26,13 % an der Gesellschaft beteiligt.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2017 bis 31.12.2017) wurden die Themengebiete Digitalisierung und Innovation in Zusammenarbeit mit internen und externen Experten weiter vorangetrieben. Der Ausbau erneuerbarer Energien hatte mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 29,9 Mio. für Wasserkraftwerke, Photovoltaik-, Biomasse- und Ökoenergieanlagen im Jahr 2017 Priorität. Die Salzburg AG positioniert sich mit ihren auf verschiedene Kundengruppen wie Gemeinden, Gewerbebetriebe oder Privatpersonen in Mehrfamilienhäusern zugeschnittenen Photovoltaikmodellen und Angeboten rund um die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge immer mehr als Full-Service-Dienstleister. Sie ist darüber hinaus im öffentlichen Personennahverkehr mit rund 52 Millionen Passagieren der größte Mobilitätsanbieter im Bundesland Salzburg.

Der Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2017 war durch ein deutliches Mengenwachstum im Energiehandel gekennzeichnet. Der Stromabsatz an Kunden lag mit 3.295 GWh in etwa auf dem Niveau des Vorjahres und wurde zu rund 54 % durch Eigenproduktion gedeckt, welche zu 83,2 % aus erneuerbaren Quellen stammt. Der Erdgasabsatz stieg um 1,7 % auf 1.764 GWh, der Absatz an Fernwärme um 3,4 % auf 812 GWh. Die Anzahl der Kunden konnte, wie in den vergangenen Geschäftsjahren, sowohl bei den Telekommunikationsangeboten als auch bei der Mobilität gesteigert werden.

Shared Services

Die vier konzernübergreifenden Servicegesellschaften

  • Energie AG Oberösterreich Business Services GmbH (Business Services GmbH),
  • Energie AG Oberösterreich Customer Services GmbH (Customer Services GmbH),
  • Energie AG Oberösterreich Personalmanagement GmbH (Personalmanagement GmbH) sowie
  • Energie AG Oberösterreich Tech Services GmbH (Tech Services GmbH)

sind im Segment Holding & Services gebündelt.

Gemeinsam ist allen kaufmännischen und technischen Servicegesellschaften eine Leistungserbringung für den gesamten Konzern anhand genau definierter Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Orientierungsgrundlage für die Services sind dabei die Konditionen des externen Marktes für die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen.

Wesentliche Aktivitäten in der Business Services GmbH, welche Dienstleitungen in den Bereichen Einkauf und Logistik, Immobilienmanagement, Informationstechnologie, Rechnungswesen sowie Versicherungs- und Rechtsdienstleistungen anbietet, waren die Umsetzung von Leuchtturm- und Innovationsprojekten im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Konzerns sowie die Realisierung erster großer Cloudprojekte.

Das im Geschäftsjahr 2014/2015 gestartete Projekt zur Anpassung der SAP-Systemarchitektur im Bereich Abrechnung und Kundenservices wurde fortgeführt. Für das Geschäftsjahr 2018/2019 ist die Produktivsetzung der neuen Lösung für erste Kundensegmente geplant.

Im Bereich des Immobilienmanagements erfolgten im Berichtszeitraum die Initialisierung eines Konzepts für den Kraftwerksstandort Timelkam sowie die Fortsetzung der Standortentwicklung in Gmunden.

Die Kundenservicedienstleistungen des Konzerns sowie die Abrechnung, das Wechselmanagement, das Forderungsmanagement und die Zahlungsabwicklung mit den Kunden sind in der Customer Services GmbH für den Energie AG-Konzern gebündelt. Das Geschäftsjahr 2017/2018 war durch viele Projekte wie etwa die Umsetzung der DSGVO durch die internen Auftraggeber oder die Etablierung des Modells zur Abwicklung von „Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen“ in der Sparte Strom für Netzbetreiber und Betreiber geprägt. Im Geschäftsjahr 2017/2018 wurden von den Mitarbeitern für rund 1,56 Mio. Kundenverträge die Dienstleistungen erbracht.

Im Mittelpunkt in der Personalmanagement GmbH stehen neben der Wahrnehmung der personalpolitischen und personalstrategischen Steuerungsfunktion für den Konzern sämtliche Agenden rund um Personalbetreuung, Personalverrechnung, Schulungsleistungen und Lehrlingsausbildung.

Arbeitsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2017/2018 waren eine Employer-Branding-Kampagne sowie die Vorbereitungs- und Akquisitionsphase für ein Stipendiaten- und Traineeprogramm, speziell für Frauen. Außerdem wurde die neu überarbeitete Führungskräfte-Akademie „Energie AG Future Lab“ ins Leben gerufen sowie ein Konfliktmanagement-System erarbeitet.

Die Tech Services GmbH ist der Ansprechpartner für alle technischen Dienstleistungen im Energie AG-Konzern. Von der Planung über die Umsetzung bis zur Instandhaltung bietet die Tech Services GmbH diese Dienstleistungen neben den Schwesterunternehmen auch externen Kunden an. So wird die Marktfähigkeit der Preise ebenso gewährleistet wie die ganzjährige Auslastung der für reibungslose Störungseinsätze und die gewohnt hohe Qualität nötigen Einsatzteams. Im Geschäftsjahr 2017/2018 stellte vor allem das stark gestiegene Auftragsvolumen, u.a. aufgrund des FTTH-Ausbaus, eine große Herausforderung für die Tech Services GmbH im Hinblick auf Koordination und Fremdvergaben dar.