Dr. Andreas KolarMitglied des Vorstands

Generaldirektor DDr. Werner Steinecker MBAVorsitzender des Vorstands

Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBAMitglied des Vorstands

Vorstand von links nach rechts: Dr. Andreas Kolar, Mitglied des Vorstands, Generaldirektor DDr. Werner Steinecker MBA, Vorsitzender des Vorstands, Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA, Mitglied des Vorstands

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Video Statements der Vorstandsmitglieder finden Sie im Online-Bericht: www.energieag.at/geschaeftsbericht

Das erste volle Geschäftsjahr in der neuen Zusammensetzung des Vorstands ist zu Ende. Wie zufrieden sind sie mit der Arbeit im Vorstandsteam und dem Verlauf des Geschäftsjahres?

Werner Steinecker: Ich bin sowohl mit dem Verlauf und dem Ergebnis des Geschäftsjahres als auch der Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen sehr zufrieden. Die unterschiedlichen Zugänge im Vorstand – aufgrund Ausbildung oder Lebenssituation – tun der Arbeit gut und wirken sich positiv auf die Führung des Unternehmens aus. Das sind die richtigen Voraussetzungen, um die vor uns liegenden Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung und der Weiterentwicklung unserer Innovationskraft zu meistern.

Werner Steinecker

Nach dem herausragenden Vorjahr war das Geschäftsjahr 2017/2018 erneut ein sehr gutes Jahr. Wird es in dieser Tonart weitergehen?

Andreas Kolar: Das neuerlich sehr gute Ergebnis in diesem Geschäftsjahr ist auf viele Faktoren zurückzuführen. Neben dem äußeren Umstand einer sehr guten Konjunktur machten sich erneut strategische Investitionen und Weichenstellungen der Vergangenheit, die Vielzahl der internen Effizienzprojekte und die hohe Professionalität unseres Hauses bemerkbar.

Im Geschäftsjahr 2018/2019 werden die strategischen Schwerpunkte des Konzerns weiterhin im Bereich der Digitalisierung, der Stärkung der Innovationskraft und der verstärkten Kundenorientierung liegen.

Finanzwirtschaftlich bleiben wir bei unserer bewährten Ausrichtung: konservatives Agieren, aktives Risikomanagement und eine besonne Investitionsstrategie unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten des Konzerns. Beeinflusst wird der finanzielle Ausblick für das nächste Geschäftsjahr natürlich durch äußere Rahmenbedingungen, die wir nicht unmittelbar steuern können. Dabei sind vor allem die weitere Entwicklung im Bereich der Regulierung, die sich etwas abschwächende Konjunktur und die wesentlichen Einflussfaktoren im Energiebereich – u.a. Strompreis und Wasserführung – von besonderer Bedeutung.

Unsere internen Anstrengungen im Bereich Kostenmanagement und strukturellen Optimierungen werden wir konsequent weiterverfolgen. Insgesamt erwarten wir für 2018/2019 eine leicht rückläufige Ergebnisentwicklung im Vergleich zu dem sehr guten heurigen Geschäftsergebnis.

Andreas Kolar

Auch in den Medien waren die Energie AG Oberösterreich und ihre Töchterunternehmen heuer sehr präsent. Etwas überraschend wurde im April angekündigt, den derzeit mit der Linz AG innerhalb der ENAMO organisierten Stromvertrieb neu strukturieren zu wollen. Vor allem standen aber der voranschreitende Breitbandausbau und geplante Stromleitungsprojekte im Blick der Öffentlichkeit. Wo stehen diese Projekte jetzt und wie werden sie die Energie AG verändern?

Werner Steinecker: Natürlich war und ist die geplante Neustrukturierung des gemeinsamen Stromvertriebs der Energie AG Oberösterreich und der Linz AG innerhalb der ENAMO-Gruppe ein einschneidendes Ereignis für beide Unternehmen. In der Belegschaft und auch bei anderen Marktteilnehmern wurde die im April verkündete Entscheidung als Weckruf verstanden. Ein Weckruf insofern, als diese Entscheidung geänderten Rahmenbedingungen am Markt und den gesetzlichen Entwicklungen geschuldet war. Dies zeigt, dass die Energie-Branche einem volatilen Umfeld ausgesetzt ist, in dem es gilt, rechtzeitig zu agieren, wenn man sich an der Spitze behaupten möchte. Diesen Anspruch stellen wir an uns. Diesem Denken ist auch die geplante Bündelung unserer Vertriebseinheiten geschuldet.

Der angesprochene Breitbandausbau stellt unser Haus täglich vor neue Herausforderungen: Kaum jemand hätte uns noch vor einigen Jahren den Einstieg in diesen hochkompetitiven Markt zugetraut. Mittlerweile gehören wir diesbezüglich jedoch zu den „Big Playern“ in Oberösterreich und sind bestrebt, dieses Zukunftsfeld – sei es durch Eigeninvestitionen oder durch gezielte Kooperationen – noch stärker zu erschließen; auch wenn die Rahmenbedingungen sehr schwierig sind.

Stefan Stallinger: Neben den Veränderungen im Vertriebsbereich stehen auch in den Bereichen der Erzeugung von Strom und Wärme sowie bei den Wärmenetzen, die aktuell in drei unterschiedlichen Gesellschaften angesiedelt sind, die Zeichen auf Wandel. Es soll eine neue, gemeinsame Erzeugungsgesellschaft gegründet werden, die die Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöht, Synergien heben und interessante Arbeitsplätze bieten soll. Damit stellen wir eine sichere und saubere Strom- und Wärmeerzeugung für unsere Kunden aus Wasserkraft, thermischen Kraftwerken, Wind, Photovoltaik, Geothermie und Biomasse sicher. Dies ist gemeinsam mit dem Netzausbau ein wesentlicher Baustein, den die Energie AG umsetzt, um das Energiesystem in Oberösterreich für die zukünftigen Herausforderungen fit zu halten.

Im Frühjahr präsentierte die neue Bundesregierung mit der Klima- und Energiestrategie „#mission2030“ ihre Vorstellungen von der Energiezukunft. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Energie AG?

Stefan Stallinger: In der #mission2030 sind ambitionierte Ziele formuliert. Um diese konsequent umsetzen zu können, fehlen aber noch die richtigen Rahmenbedingungen, die erst geschaffen werden müssen.

Wir bekennen uns zum notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien und setzen deshalb gerade in diesem Bereich erfolgreich zahlreiche Projekte um. Die wachsende volatile Erzeugung aus Wind und Photovoltaik bedingt auch einen zusätzlichen Ausbau der Netze sowie die Erhöhung der Flexibilität. Wir müssen künftig Schwankungen in Erzeugung und Last kurzfristig, aber auch saisonal ausgleichen können. Hier sehen wir Zukunftschancen für die Sektorkopplung und Speicherprojekte.

Stefan Stallinger

Diese Herausforderungen treffen das Gesamtunternehmen wohl nicht nur faktisch, sondern auch finanziell?

Andreas Kolar: Natürlich stellt uns dieses Umfeld vor gewaltige Investitionsherausforderungen. Als Aktiengesellschaft mit den unterschiedlichen Zugängen aller Stakeholder gilt es stets genau abzuwägen, welche Investitionen wann getätigt werden können und sollen. Als anlagenintensiver Konzern gilt aber ganz klar, dass Investitionen notwendig sind, um auch in Zukunft die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, der Nachhaltigkeit den entsprechenden Platz einzuräumen und die erforderlichen und gewünschten Renditen erwirtschaften zu können.

Mit der neuerlichen Zuerkennung der exzellenten Rating-Einstufung „A mit stabilem Ausblick“ durch Standard & Poor’s wurde der bisher diesbezüglich an den Tag gelegte hohe Sorgfaltsmaßstab und die Sinnhaftigkeit der bisherigen und auch geplanten Entscheidungen von externer Seite bestätigt.

Auch im Kontrollgremium des Konzerns, dem Aufsichtstrat, kam es im heurigen Jahr zu großen Veränderungen. Hat das die Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung beeinflusst?

Werner Steinecker: Zunächst darf ich mein Bedauern über das gesundheitsbedingte Ausscheiden unseres ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden DI Gerhard Falch zum Ausdruck bringen und wünsche ihm an dieser Stelle alles Gute! Es wäre jedoch nicht Oberösterreich, wenn nicht rasch ein ebenso kompetenter und umsichtiger Nachfolger gefunden worden wäre. Mit dem langjährigen Aufsichtsratsmitglied Dr. Michael Strugl an der Spitze wurde ein nahtloser Fortgang des in der Vergangenheit bestens funktionierenden Systems von Unternehmensleitung durch den Vorstand einerseits und Kontrolle aber auch Unterstützung durch den Aufsichtsrat andererseits gewährleistet. Dafür möchte ich mich namens des Unternehmens bei allen Aufsichtsräten bedanken.

Der Dank gilt natürlich nicht nur diesen, sondern in besonderem Maße auch der Belegschaft und den Führungskräften des Hauses, die es dem Vorstand im vergangenen Jahr neuerlich – man möchte fast sagen – leicht machten, dieses Unternehmen zu führen. Der Dank endet aber nicht intern, sondern richtet sich auch an die zahlreichen treuen sowie neuen Kunden und Partner der Energie AG, die uns im vergangenen Jahr ihr Vertrauen geschenkt haben. Gerne begleiten wir sie als Partner auch in der Zukunft.