Das Segment Entsorgung manipuliert an 24 Standorten eine Gesamtabfallmenge von ca. 1,7 Millionen Tonnen im Jahr (Vorjahr: 1,7 Mio.). Dank der modernen Logistik und des umfangreichen Anlagenverbundes werden diese Abfälle ökonomisch und ökologisch gemäß modernstem Stand der Technik gesammelt, aufbereitet, verwertet oder entsorgt.

Gesamtabfallmenge in Tonnen

 

 

2019/2020

 

2018/2019

 

2017/2018

Nach Fraktionen

 

 

 

 

 

 

Restmüll

 

1.258.058

 

1.294.464

 

1.310.050

Papier

 

204.433

 

211.340

 

217.324

Kunststoff & Verpackung

 

46.168

 

54.686

 

54.865

Glas

 

52.853

 

52.427

 

49.781

Biomüll

 

57.446

 

54.044

 

55.427

Metall

 

38.544

 

32.244

 

33.274

Nach Gefahrenstoffen

 

 

 

 

 

 

Gefährliche Abfälle

 

92.622

 

94.456

 

114.310

Nicht gefährliche Abfälle

 

1.564.880

 

1.604.747

 

1.606.410

Nach Entsorgungsmethoden

 

 

 

 

 

 

Recycling

 

1.277.011

 

1.294.614

 

1.310.512

Thermische Verwertung

 

 

 

 

 

 

hoch kalorisch

 

8.587

 

3.183

 

1.529

mittel kalorisch

 

338.951

 

351.406

 

360.102

niedrig kalorisch

 

12.680

 

10.478

 

11.252

Deponie

 

20.274

 

39.523

 

37.324

Hinweis zur Tabelle: Die Zuordnung zur Entsorgungsmethode bezieht sich auf die vom Kunden übernommene Fraktion. Weitere Aufbereitungs- und Entsorgungsschritte nach einem ersten Recyclingschritt werden nicht in diese Betrachtung einbezogen. Z.B. der thermischen Verwertung zugeordnete Mengen wurden vom Kunden übernommen und direkt in die Verbrennungsanlage aufgegeben. In Aufbereitungsanlagen, z.B. für Sperrmüll, fallen weitere Reststoffe an, die ebenfalls in die thermische Verwertung gelangen. Diese Abfallmengen werden der Entsorgungsmethode Recycling zugeordnet. Diese Zuordnung zur Entsorgungsmethode wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit mit den vom Kunden übernommenen Abfallmengen zu erhalten.

Das Segment Entsorgung der Energie AG ist im Bereich Qualität (ISO 9001:2015), Arbeits- und Gesundheitsschutz (ISO 45001:2018), Umwelt (ISO 14001:2015) sowie als Entsorgungsfachbetrieb (RAEF) zertifiziert. 2013 hat die Umwelt Service GmbH als erstes österreichweit tätiges Entsorgungsunternehmen für alle Standorte die EMAS-Validierung (Verordnung [EG] Nr. 1221/2009 sowie Nr. 2017/1505 des Europäischen Parlaments) erfolgreich umgesetzt. All diese Maßnahmen dienen letztlich dem schonenden Umgang mit Ressourcen sowie der Vermeidung bzw. Verminderung von Emissionen unter der aktiven Einbeziehung von Kunden, Mitarbeitern und Eigentümern.

Investitionen in höchste technische Standards und in den Umwelt- und Klimaschutz sind eine der Grundlagen des unternehmerischen Handelns des Segments Entsorgung.

Die Umweltziele des Segments Entsorgung sind in der aktuellen Umwelterklärung gemäß EMAS Verordnung mit Stand 25.06.2020 ausgewiesen.

Ein Projekt zur Berechnung des CO2-Footprints Scope 1 und 2 durch das Umweltbundesamt wurde im Geschäftsjahr 2019/2020 umgesetzt. Die CO2-Bilanz beinhaltet die resultierenden Treibhausgasemissionen aus exportierter Elektrizität, Wärme und Dampf, die an Nutzer außerhalb der Systemgrenze geliefert wurden. Die Emissionen des energetischen Aufwandes zur Rohstoffsubstitution bzw. -rückgewinnung und zur Bereitstellung von Ersatzbrennstoffen sowie jene der Kühlgeräterückproduktion sind inkludiert.

Interne Audits garantieren die Prozesskontrolle bezüglich Legal Compliance im Bereich der umweltrelevanten gesetzlichen Bestimmungen. Die Schwerpunkte liegen hier auf den Bereichen des Rechtsinformationssystems, der Auflagenkontrolle (Gesetze, Verordnungen, Bescheide) in der Gutwin-Rechtsdatenbank sowie der rechtskonformen Abfallübernahme und -zwischenlagerung. Zudem gewährleistet das extern zertifizierte Umweltmanagementsystem, dass negative Auswirkungen von Prozessen auf die Umwelt identifiziert und in weiterer Folge entsprechend verhindert bzw. gemildert werden.

Beim Erbringen der Entsorgungsdienstleistungen wird auf eine bestmögliche Ressourcenschonung geachtet. Zentrale Anliegen sind dabei die Senkung der CO2-Emissionen, eine moderne LKW-Flotte, der Einstieg ins E-Business (automatisierte Geschäftsprozesse), die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs.

Daneben wird am Standort Wels auch die nach der Abfallverbrennung verbleibende Schlacke wiederaufbereitet. In einem mehrstufigen mechanischen Separationsverfahren werden Eisen- und Nichteisenmetalle, die nach der Verbrennung in der Schlacke zurückbleiben, abgeschieden. Diese Rohstoffe (Aluminium, Kupfer, Messing und Edelstahl) werden getrennt, recycelt und in den Metallverarbeitungskreislauf zurückgeführt, was im Vergleich zu deren Neugewinnung zusätzlich CO2-Emissionen einspart. Die Wiederverwertung der Metalle reduziert zudem den Deponiebedarf in Wels, sodass ein Ausweichen auf andere Deponien und damit zusätzliche LKW-Fahrten und Treibstoffverbrauch vermieden werden.

Mit der wissenschaftlich fundierten Kontrollmethode „Biomonitoring“ werden die Schadstoffemissionen der Abfallverwertungsanlage Wels überwacht. An mehreren fixen Plätzen in und um den Standort werden permanent die Auswirkungen des Betriebs der thermischen Verwertungsanlage auf die Umwelt gemessen.

Im Segment Entsorgung liegt hinsichtlich Energieeffizienz verstärktes Augenmerk auf dem energetischen Wirkungsgrad der Verbrennungsanlagen für Rost- und Wirbelschichtabfall. Die Einhaltung der Effizienzkriterien wird gemäß Richtlinie 2008/98/EG jährlich beurteilt. Für eine Erfüllung dieser Kriterien steht dabei eine effiziente Verstromung und/oder Wärmeauskopplung im Vordergrund. Im Bereich der Produktionsanlagen wird Trinkwasser, sofern technisch möglich, stets durch Prozess-, Regen- oder Sickerwasser ersetzt.

Um die Verbrennungsanlagen auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten und eine durchgehende Entsorgungssicherheit zu gewährleisten, werden die Verbrennungsanlagen regelmäßig einer Revision unterzogen, bei der der Tausch größerer Anlagenteile im Vordergrund steht. Der Tausch des Müllkranes der Welser Abfallverwertungsanlage wurde im Geschäftsjahr 2019/2020 vorbereitet.

Das Segment Entsorgung bietet auch Wasserver- und Abwasserentsorgungsleistungen in Österreich an, mit denen Städte und Gemeinden serviciert werden. Im Eigentum des Segments stehen nur die Transportleitungen. Bei den Leitungen entstehen keine nennenswerten Wasserverluste, die Differenzen zwischen den Messpunkten an Brunnen und den Behältern bzw. Übergabeschächten an die Kunden liegen im Bereich der Messtoleranzen der Wasserzähler.

Die Wasserverluste in den Verteilnetzen der betreuten Gemeinden kann die Energie AG nur bedingt beeinflussen, da den Gemeinden als Infrastruktur-Eigentümer die Entscheidungshoheit über etwaige Maßnahmen (Erneuerungen, Investitionen) obliegt. Die Energie AG führt Beratungen, Überwachungen, Messungen und Grobanalysen durch und leitet Maßnahmenvorschläge für die Entscheidungsträger ab, um eine Reduktion der Wasserverluste zu erzielen.