Die Ziele der Energie AG im Bereich Umwelt sind:

  • Unterstützung der Ziele und Vorhaben gemäß der österreichischen Klima- und Energiestrategie unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit
  • Weiterer Ausbau von Erzeugungsanlagen im Bereich erneuerbare Energien
  • Steigerung der Energieeffizienz, Ressourcenschonung
  • Ausbau neuer umweltfreundlicher Alternativen für Raumwärme
  • Vorausschauende Instandhaltungsstrategie
  • Gewährleistung einer umweltgerechten und gesetzeskonformen Abfallentsorgung und -verwertung
  • Beratung und Sensibilisierung der Kunden in Bezug auf den sinnvollen und wirtschaftlichen Einsatz von Wasser und Energie

Die Energie AG bekennt sich in allen Tätigkeitsbereichen zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt im Hinblick auf die nachkommenden Generationen. Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Umwelt sind: Klimaschutz & Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Diese Themen sind in diesem Kapitel nach den Segmenten Energie, Netz, Entsorgung, Tschechien, und Holding & Services gegliedert.

Der Großteil der Projekte des Energie AG-Konzerns zielt darauf ab, die Energieeffizienz sowohl innerhalb des Konzerns als auch bei den Kunden zu verbessern, gleichzeitig die Energie- und Klimaziele nachhaltig zu unterstützen und die Vorgaben des Bundesenergieeffizienzgesetzes 2014 zu erfüllen.

Die Einhaltung der umweltrelevanten gesetzlichen Bestimmungen ist eine wesentliche Grundlage dafür, auf dem Markt zu reüssieren. Die geforderte Compliance wird durch eine regelmäßige interne und externe Überprüfung sichergestellt. Derzeit gibt es keine Abweichungen davon.

Sämtliche Prüfergebnisse sind den aktuellen Umwelterklärungen der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (Umwelt Service GmbH) und der Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH (Erzeugung GmbH) zu entnehmen.

Die Geschäftstätigkeit des Energie AG-Konzerns bedingt ein begründetes Maß an treibhausgaswirksamen Emissionen. Zur Stromproduktion sind thermische Anlagen unabdingbar, um die Versorgung und stabile Netze zu sichern. Den Treibhausgasemissionen setzt die Energie AG erhebliche positive Umweltbeiträge durch effiziente CO2-arme Energie- bzw. Wärmebereitstellung und den Nutzen aus Primärbrennstoff- bzw. Primärrohstoff-Substitution entgegen. Zusätzlich trägt die Aufbereitung alter Kühlschränke durch das Segment Entsorgung zur Einsparung von treibhausgaswirksamen Emissionen bei.

Im Geschäftsjahr 2018/2019 sind aufgrund erhöhter Engpassmanagementmaßnahmen der thermischen Kraftwerke, insbesondere des GuD-Kraftwerks Timelkam, für die Gewährung eines stabilen und sicheren Netzbetriebes im Sinne der Versorgungssicherheit höhere CO2-Emissionen (Scope 1) zu verzeichnen. Es entstanden 1.500 kt CO2-Emissionen betreffend Scope 1 (Vorjahr: 1.306 kt), davon sind 1.191 kt den fossilen Energieträgern (Vorjahr: 1.017 kt) und 308 kt den biogenen Energieträgern (Vorjahr: 289 kt) zuzurechnen. Der Energie AG-Konzern weist 71 kt indirekte CO2-Emissionen (Scope 2) auf (Vorjahr: 74 kt).

Die CO2-Emissionen der Stromproduktion betrugen im Geschäftsjahr 2017/2018 54,33 g/kWh (Geschäftsjahr 2016/2017: 58,3 g/kWh). 1)Die CO2-Emissionen der Stromproduktion im Geschäftsjahr 2018/2019 lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch nicht vor.

Die Emissionen des Energie AG-Konzerns entstehen überwiegend durch den Betrieb von thermischen Kraftwerken, Fernwärmeanlagen, Abfallverbrennungsanlagen, Blockheizkraftwerken sowie durch Antriebsenergie, Netzverluste, Prozesswärme, Gebäudeheizung und Fuhrpark.

CO2-Emissionen in Tonnen pro Jahr 2)Es wurden die Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standards und die Global Reporting Initiative (GRI) 305 Standards berücksichtigt.

Direkte CO2-Emissionen fossil (Scope 1)

Geschäftsbereich

 

2018/2019

 

2017/2018

Erzeugung GmbH

 

639.406

 

450.669

Segment Entsorgung

 

485.526

 

499.195

Segment Tschechien

 

35.254

 

35.791

Vertrieb GmbH

 

26.444

 

25.579

Netz OÖ

 

3.325

 

3.865 1)

Business Services GmbH

 

1.986

 

2.045 2)

Gesamt

 

1.191.942

 

1.017.143

1)

Bei der Umrechnung des Erdgasverbrauchs 2017/2018 wurde die Energiedichte (kg/m3) berücksichtigt. Der Wert wurde bereinigt.

2)

Bei der Erhebung der fossilen Scope-1-Werte des Geschäftsjahres 2017/2018 ist irrtümlich der Treibstoffverbrauch von Privattankungen dem Bereich Business Services GmbH hinzugerechnet worden, dies ist nun berichtigt.

Direkte CO2-Emissionen biogen (Scope 1) 1)

Geschäftsbereich

 

2018/2019

 

2017/2018

Erzeugung GmbH

 

145.859

 

145.313

Segment Entsorgung

 

155.096

 

136.576

Segment Tschechien

 

7.348

 

7.225

Vertrieb GmbH

 

93

 

60

Netz OÖ

 

0

 

0

Business Services GmbH

 

0

 

0

Gesamt

 

308.396

 

289.174

1)

Die Emissionsfaktoren betreffend Biomasse und Biogas wurden gemäß den veröffentlichten Werten des Umweltbundesamtes bzw. des deutschen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle aktualisiert.

Indirekte CO2-Emissionen (Scope 2)

Geschäftsbereich

 

2018/2019

 

2017/2018

Erzeugung GmbH

 

4.587

 

5.581

Segment Entsorgung

 

14.766

 

15.106

Segment Tschechien

 

11.880

 

12.045 1)

Vertrieb GmbH

 

4.402

 

4.486

Netz OÖ

 

35.465

 

36.565

Business Services GmbH

 

0

 

0

Gesamt

 

71.100

 

73.783

 

 

 

 

 

Gesamt Scope 1 + 2 (in tCO2eq) 2)

 

1.571.438

 

1.380.099

1)

Fehlerhafte Berechnung für das Geschäftsjahr 2017/2018 wurde korrigiert.

2)

Die Werte für das Geschäftsjahr 2018/2019 stammen aus direkter Messung, aus den Umwelterklärungen bzw. werden mit Hilfe von Umrechnungsfaktoren berechnet (für direkte CO2-Emissionsfaktoren siehe Umweltbundesamt bzw. als Strommix wird der Energie AG OÖ Residualmix verwendet), z.B. werden für den Einsatz/Verbrauch von Erdgas, Benzin, Diesel, Flüssiggas, Heizöl, Kohle, Methan, Biomasse, Biogas Umrechnungsfaktoren verwendet. Die Emissionswerte der Verwertungslinien (Segment Entsorgung) beziehen sich auf kontinuierliche Messungen. Methan ist in den direkten Emissionen fossil enthalten. Die Daten der Umwelt Service GmbH (Segment Entsorgung) sind für das Kalenderjahr 2018 erhoben worden. Die Daten des Segments Tschechien sind aus Verfügbarkeitsgründen aus dem Geschäftsjahr 2017/2018. Nicht berücksichtigt sind – wegen Geringfügigkeit, gemessen an der Gesamtbilanz (<1 %) – die Bereiche Trading GmbH, Telekom GmbH, Servicebereiche (ausgenommen Business Services GmbH) und Ennskraftwerke AG. Das GuD-Kraftwerk Timelkam ist zu 50 % im Eigentum der Energie AG und zu 50 % im Eigentum der Groupe e (CH). Die CO2 Emissionen werden davon unabhängig mit 100 % eingerechnet.

Unter Scope 1 fallen direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen stationärer Anlagen, direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen mobiler Anlagen, direkte Emissionen flüchtiger Gase und direkte Emissionen aus Prozessen.

Direkte Treibhausgasemissionen entstehen durch die Umwandlung von Primärenergie in den eigenen Anlagen, Fahrzeugen und durch Gebäudebeheizung (ohne Strom). Darunter fallen sämtliche Brennstoffe und Treibstoffe wie Erdgas, Heizöl, Kohle, Diesel, Benzin, Flüssiggas und biogene Brennstoffe. Die Energie AG erzeugt daraus Strom und Fernwärme und betreibt damit den eigenen Fuhrpark.

Unter Scope 2 fallen indirekte Emissionen aus zugekauftem Strom sowie indirekte Emissionen aus Fernwärme/-kälte und aus gekauftem Dampf. Für alle Bereiche des Energie AG-Konzerns wird für die Bemessung der CO2‑Emissionen aus zugekauftem Strom der Residualmix der Energie AG (170,26 gCO2/kWh) verwendet.

Indirekte Treibhausgasemissionen entstehen durch den Einsatz von Strom aus dem Netz und Wärme aus Energie AG-fremden Anlagen. Darunter fallen der Betrieb von Anlagen ohne eigene Stromerzeugung wie Stromversorgung von Energie AG-Gebäuden, Netzbezug bei Anlagenstillstand/-revision, Pumpstrom, Anlagen im Wassernetz und Anlagen im Gasnetz (ohne Gas-Eigenbedarf).

Im Energieaudit gemäß § 9 des Bundes-Energieeffizienzgesetzes (EEffG 2015), das alle vier Jahre durchgeführt wird, sind sämtliche österreichischen Standorte des Energie AG-Konzerns erfasst. Gemäß EEffG Anhang III wurde mit dem Energieaudit der wesentliche Energieverbrauchsbereich „Prozesse“ der relevanten Standorte detailliert analysiert und in weiterer Folge auditiert. Der Bereich „Prozesse“ umfasst Betriebsabläufe oder Anlagen in der Industrie (bspw. elektrische Antriebe und Anlagen, Warmwasser-Systeme in der Industrie). Der Anteil des Bereichs „Prozesse“ am Gesamtenergieverbrauch des Energie AG-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2017/2018 95,1 % (Geschäftsjahr 2014/2015: 92,0 %), jener des Bereiches Transport 4,2 % (Geschäftsjahr 2014/2015 4,0 %) und des Bereichs Gebäude 0,7 % (Geschäftsjahr 2014/2015 4,0 %).

1) Die CO2-Emissionen der Stromproduktion im Geschäftsjahr 2018/2019 lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch nicht vor.

2) Es wurden die Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standards und die Global Reporting Initiative (GRI) 305 Standards berücksichtigt.